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Eine Krönung in herausfordernden Zeiten

  • Autorenbild: Fee Kissel
    Fee Kissel
  • 8. Sept. 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Okt. 2020

Nach langem Hin und Her und ständiger Ungewissheit durch immer neue Regelungen und Auflagen im Thema Corona, war es am Samstag dem 22.08.2020 endlich soweit! Ich wurde zur neuen Herxheimer Weinprinzessin gekrönt!

Es war ein Tag wie im Bilderbuch. Strahlend blauer Himmel, schneeweiße Schäfchenwolken, milde Temperaturen bei 28° und einem frischen Lüftchen. Es war ein aufregender Tag. Geschäftiges Treiben, fleißige Helferchen, viele liebe Freunde und Familie. Es war der perfekte Tag mit der perfekten Stimmung für eine kleine private Krönungsfeier in schwierigen Zeiten.

Katharina (meine Herxheimer Vorgängerin, jetzt Weinprinzessin der Urlaubsregion Freinsheim), Tanja (unsere „Prinzimami“, die uns immer mit Rat und Tat bei Seite steht) und ich (noch grün hinter den Ohren) verbrachten den Vormittag damit, den Herxheimer Schloßgarten mit Technik, Tischen, Stühlen, Lichterketten, Kerzen und Blumengestecken herauszuputzen und fertig zu machen für das „große“ (naja, 70 Personen und keiner mehr. Das war gerade noch so im Rahmen der Pandemie erlaubt) Fest heute Abend.

Ob ich aufgeregt war... Naja, wenn es normal sein sollte, keine Sekunde stillstehen zu können ohne einen Schüttelanfall zu bekommen, andauernd schnell auf und ab zu springen oder noch irgendwo hinzurennen (was natürlich super sinnvoll war), dann war ich nicht aufgeregt...!

Ansonsten glühten meine Backen. Fieberhaft ging ich zum zig tausendsten Mal meine Rede in meinem Kopf durch. „Auch noch mal von mir ein herzliches Willkommen; jetzt, wo ich ja auch offiziell in meinem Amt bin. Schön, dass Sie es heute alle geschafft haben...“ Himmel, ich kann das Ding noch immer auswendig! Spätestens hier erkennt man, dass die Worte wohl mit einem äußerst emotionalen Erlebnis in meinem Hirn verknüpft wurden...

Bevor um 17:00 Uhr der Einlass sein würde. hatten wir noch ca. drei Stunden Zeit uns fertig zu machen. Ich war nicht gut darin, mich „fertig zu machen“. Im Schminken war ich eine Katastrophe, Equipment besaß ich sowieso schon mal gar nicht und meine Haare machten eh immer das, was sie gerade wollten... Nur mein Outfit, das hatte ich im Griff...

Ich wusste, dass das erste Auftreten prägend war. Dafür hatte ich selbst zu viele erste Auftritte gesehen und auch gehabt. Außerdem war mir bewusst, dass man nicht nicht kommunizieren konnte. Und ich wollte kommunizieren!

Einer der wichtigsten Gründe für mich, Weinprinzessin zu werden, war, dass ich kompetent unseren Wein, unsere Region und unsere Weingüter mit Winzern vertreten wollte. Unter den Aufgaben der modernen Prinzessin fällt der Bereich des Marketing. Andere für das begeistern, von dem ich selbst so unglaublich begeistert war – Heimat mit Tradition, Kultur und Geschichte – das war eines meiner größten Anliegen.

Am Ende wählte ich einen schlichten schwarzen Jumpsuit. „Manchmal ist weniger mehr“ dachte ich. Mein Äußeres sollte nicht von den Inhalten ablenken, die ich vermitteln wollte. Mir war es wichtig zu zeigen, dass es um die Region und den Wein und weniger um meine Person ging. Soviel Feministin bin ich wohl doch.

Manchmal stellt man sich kommende Ereignisse schon im Voraus vor und träumt davon, wie sie wohl sein würden. Auch wenn ich es hasse, wenn mein Kopf das tut; ich kann es nicht abschalten. Ich hasse es hauptsächlich, weil ich Angst habe, dass meine Träume so viel schöner sein könnten als das Ereignis selbst und ich dann total von der Realität enttäuscht werde. (Jeder kennt sie; die „expectations vs. real life“ Videos. – Selten konnte ich mit etwas so mitfühlen...!)

Ich finde, eine Krönung ist schon was Großes. Zumindest war es etwas Aufregendes für mich und natürlich hab ich mir super viele Szenarien ausgemalt von „Ich sitze auf der Mauer, kippe um und falle rücklings in das Gras“ bis hin zu „Ich hab plötzlich zu viel bei der vorangehenden Weinprobe getrunken und vergesse am Rednerpult meinen gesamten Text.“.

Keines der Szenarien ist eingetreten. Um ehrlich zu sein, hätte ich es mir nicht besser vorstellen können, als das, was es dann tatsächlich wurde: ein rundum wunderschöner Tag!

Ich bin Felicitas Kissel, gebürtige Herxheimerin und seit heute stolze Botschafterin unseres traumhaft schönen Ortes. Ich bin 19 Jahre alt und seit 2 Semestern studiere ich Biologie in Freiburg, dem, natürlich nach Herxheim, wohl zweitschönsten Ort den Deutschland meiner Meinung nach zu bieten hat. Zwei folgende Jahre werde ich nach bestem Wissen und Gewissen meine Heimat vertreten. Ich hoffe auf zwei erlebnisreiche Jahre voller spannender, verblüffender, herzerwärmender, lustiger und spaßiger Ereignisse und bin mir sicher: mit dem Pfälzer Lebensgefühl kann das nur was werden!


In diesem Sinne

Zum Wohl.

Die Pfalz.

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